Ein Land, das dich an jeder Ecke überrascht – mit jahrtausendealter Geschichte, glasklaren Buchten und gastfreundlichen Menschen. Für uns war Kroatien ein Roadtrip der Kontraste: Zwischen Inselidylle und Altstadttrubel, Nationalparks und Naturcamping.
Mit dem Van unterwegs zu sein, war hier mehr als nur praktisch – es war der Schlüssel zu Orten, die wir sonst nie entdeckt hätten. In dieser Kategorie nehmen wir dich mit auf unsere persönliche Reise durch das Land an der Adria: ehrlich, emotional und voller Reisetipps fürs Vanlife.
Über 1.000 Inseln warten in Kroatien darauf, entdeckt zu werden – von Hvar mit seinen Lavendelfeldern und versteckten Badebuchten bis zu den ruhigen Kornaten, wo man nachts nur das Meer atmen hört.
Istrien im Norden hat uns besonders begeistert: Hier trifft italienisches Flair auf kroatische Bodenständigkeit. In Städten wie Rovinj oder Pula schlendert man durch verwinkelte Gassen, entdeckt römische Ruinen und genießt abends frischen Fisch mit Blick aufs Meer. Und der Trüffelduft im Hinterland? Unvergesslich.
Wenn du Natur liebst, wirst du Kroatien feiern: Der Nationalpark Plitvicer Seen ist wie ein lebendig gewordenes Aquarell – mit Wasserfällen, smaragdgrünen Seen und Holzstegen, die dich mitten durchs Paradies führen.
Auch Krka, Paklenica und der Velebit begeistern mit wilder Landschaft, Höhlen, Karstgestein und Panoramawegen, die dich ganz still werden lassen. Und das Beste: Viele Parks sind mit dem Camper gut erreichbar – oft sogar mit kleinen, naturbelassenen Stellplätzen direkt vor der Tür.
Dubrovnik ist eine dieser Städte, die man nie vergisst: gewaltige Mauern, marmorne Gassen, barocke Kirchen und ein Hauch von Filmkulisse – nicht umsonst diente sie als Drehort für „Game of Thrones“. Aber auch Split mit dem Diokletianpalast oder das entspannte Zadar zeigen, wie lebendig Geschichte sein kann.
Zwischendrin: kleine Hafenorte, venezianische Glockentürme, alte Klöster – und überall Menschen, die dich neugierig und herzlich willkommen heißen.
In Kroatien isst man mit allen Sinnen. Fisch direkt vom Grill, Oktopussalat, luftgetrockneter Pršut, cremiger Käse von der Insel Pag – alles einfach, ehrlich und voller Geschmack. Und dazu: Olivenöl wie Samt, Wein mit Charakter und ein Rakija zum Anstoßen.
Kochen am Van hat hier seinen ganz eigenen Reiz – vor allem, wenn der nächste Markt nur ein paar Schritte entfernt ist und du Tomaten bekommst, die wirklich nach Sommer schmecken.
Kroatien und Vanlife? Das passt wie Sandale und Kieselstrand. Die Infrastruktur wird von Jahr zu Jahr besser: Es gibt viele gut gelegene Campingplätze – von der schattigen Oase im Olivenhain bis zum komfortablen Platz direkt an der Küste.
Freistehen ist offiziell nicht erlaubt, aber wer sich respektvoll verhält, findet manchmal kleine, legale Oasen abseits des Trubels. Die Straßen sind meist gut ausgebaut, auch wenn es in engen Altstädten oder auf abgelegenen Inselstraßen schon mal eng werden kann.
Unser Tipp: Früh starten, langsam reisen und offen bleiben für Abzweigungen. Oft liegt der schönste Spot hinter der nächsten Kurve.
Wie ist die Camping-Infrastruktur in Kroatien?
Sehr gut! Es gibt zahlreiche Campingplätze in Küstennähe, auf Inseln und sogar in Nationalparks. Viele bieten Stellplätze mit Meerblick, moderne Sanitäranlagen und sogar kleine Restaurants. Wildcampen ist offiziell verboten, wird aber in der Nebensaison teils toleriert – mit Rücksicht und Zurückhaltung. Nutze Apps wie park4night, StayFree oder Campercontact, um legale und gut bewertete Stellplätze zu finden – ob auf den Inseln, im Hinterland oder direkt am Meer. Viele Plätze sind gut ausgestattet, einige bieten sogar Meerblick, Pools oder Restaurants.
Wildcampen – ja oder nein?
Offiziell ist das Wildcampen verboten und kann mit Bußgeldern geahndet werden. Trotzdem gibt es auf Bauernhöfen, Weingütern oder bei freundlicher Nachfrage oft schöne Stellmöglichkeiten.
In der Nebensaison wird teilweise mehr Toleranz gezeigt – dennoch gilt: Rücksicht, Sauberkeit und Diskretion sind oberstes Gebot.
Wie kommt man mit dem Camper auf die Inseln?
Ganz einfach: Mit der Autofähre! Kroatien hat ein gut ausgebautes Fährnetz. Die Gesellschaft Jadrolinija verbindet das Festland mit Inseln wie Hvar, Brač, Cres oder Korčula. Frühzeitig buchen lohnt sich vor allem in der Hochsaison – und auch die Fahrpläne sollte man im Blick behalten.
Was muss ich zur Maut wissen?
Kroatien hat ein streckenbasiertes Mautsystem auf Autobahnen. Bezahlen kannst du bar, mit Bank- oder Kreditkarte oder über das elektronische System ENC. Für Camper unter 3,5 t ist die Nutzung unkompliziert – größere Fahrzeuge zahlen je nach Achsenanzahl mehr.
Unser Tipp: Meide Autobahnen, wenn du Zeit hast – Die Küstenstraße D8 ist zwar langsam, aber landschaftlich ein echtes Highlight – und mautfrei.
Welche Reisezeit eignet sich am besten?
Mai, Juni und September sind ideal: warm, aber nicht zu heiß – und vor allem nicht überlaufen. In der Hauptsaison (Juli/August) kann es voll werden, besonders an der Küste. Wer es ruhiger mag, entdeckt das Landesinnere oder reist im Frühjahr oder Herbst.
Reiseführer-Tipp
Der Womo-Verlag bietet spezielle Kroatien-Führer für Camper:innen – mit Tourenvorschlägen, GPS-Daten und vielen Geheimtipps.
Ein paar Wörter auf Kroatisch
– Dobar dan = Guten Tag
– Hvala = Danke
– Molim = Bitte
– Bok = Hallo / Tschüss
Ein paar Sätze reichen oft, um ein Lächeln zu bekommen – und eine Extraportion Oliven ;-)
Reisen mit Hund
Kroatien gilt als recht hundefreundlich: An vielen Stränden sind Hunde erlaubt (teils ausgewiesen), Restaurants stellen Wasser bereit, und auf den meisten Campingplätzen sind Vierbeiner willkommen. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt Maulkorbpflicht.
Zwischen Karstfelsen und Klippen, Meeresrauschen und Markttrubel haben wir in Kroatien genau das gefunden, was wir am Reisen lieben: Freiheit, Nähe zur Natur – und Begegnungen, die in Erinnerung bleiben.
Mit dem Van unterwegs zu sein, war hier nicht nur praktisch, sondern pures Glück: morgens mit Blick auf die Adria frühstücken, mittags durch Altstadtgassen schlendern, abends im Nationalpark das Lager aufschlagen.
Kroatien ist kein Land zum Durchhetzen – sondern eins zum Bleiben, Entdecken, Einatmen.
Wir werden sicher Wiederkommen.