Letzte Aktualisierung am 12 August 2025

Sonnenaufgang über der Namib-Wüste mit goldenen Dünen im Vordergrund

Sossusvlei in Namibia – Wo Dünen träumen lernen

Ein Reisetag zwischen flammendem Sand, versteinerten Dünen und Wind, der Geschichten flüstert.

Auf dem Weg ins Herz der Namib

Manchmal sind es nicht nur die Ziele, die uns bewegen – sondern der Weg dorthin.
Heute fahren wir von der frischen Atlantikluft Swakopmunds hinein in das Herz der ältesten Wüste der Welt: der Namib. Die Straße führt durch endlose Weiten, und mit jeder Kurve verändert sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Stimmung. Es ist ein Tag voller Staunen, voller Farben – und voller Momente, die man nicht mehr vergisst.

Ein Tag, der uns von dramatischen Canyons über uralte Dünen bis hin zu einer ganz eigenen Welt führt, in der Pferde wild leben und der Wind durch Geisterstädte streift. Namibia eben.

Namibia Naukluftpark
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Durch den Namib-Naukluft-Park – Staub, Farben, Weite

Wir lassen Swakopmund hinter uns – den Küstennebel, das Salz in der Luft, die Kolonialfassaden. Der Asphalt wird heißer, der Sand röter. Wir fahren durch den Namib-Naukluft-Nationalpark, eines der größten Schutzgebiete Afrikas, unterteilt in mehrere Zonen: Namib, Naukluft, Sesriem/Sossusvlei und Sandwich Harbour.

Die Strecke über den Kuiseb Canyon ist beeindruckend. Felsen türmen sich rechts und links wie Kulissen eines Naturtheaters. Dann schlängelt sich die Straße über den kurvenreichen Gaub Pass – mit jeder Kurve mehr Weite, mehr Horizont. Die Vegetation ändert sich ständig: mal Grasbüschel auf hartem Fels, mal karges Sandland mit vereinzelten Dornbüschen. Die Farben wechseln von Braun zu Grau zu Gold – als würde jemand mit einem riesigen Pinsel über die Erde streichen.

🧭 Tipp für Selbstfahrer:innen: Früh losfahren! Die Strecke ist lang, aber grandios. Wer Pausen einplant (z. B. bei Aussichtspunkten im Canyon), erlebt Namibia nicht nur fahrend – sondern spürend.

Versteinerte Dünen & Gin Tonic – Magie bei Sonnenuntergang

Am späten Nachmittag erreichen wir unser Quartier: die Namib Desert Lodge. Eine willkommene Oase – Palmen, Schatten, Pool. Und diese Aussicht!

Spontan buchen wir die angebotene Sundowner-Fahrt im offenen Jeep – und schon geht’s durch ein faszinierendes Areal: die versteinerten Dünen der Ur-Namib. Über Jahrmillionen hat sich hier Sand in Stein verwandelt – ein uraltes Zeugnis dieser Wüste.

Als wir oben auf dem Plateau ankommen, ist es plötzlich ganz still. In der Hand ein Gin Tonic, vor uns ein Farbenmeer aus Gold, Rost, Lila. Die Sonne berührt den Horizont, und alles scheint für einen Moment zu leuchten. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ruhig war.

🍹 Tipp: Diese Fahrt unbedingt mitnehmen! Der Ausblick, die Stimmung, das Licht – unbezahlbar. Kamera nicht vergessen – aber auch mal bewusst weglegen.

👉 Weiter Infos zur Namib Desert Lodge findest du hier.

Sossusvlei – Aufstieg zur Big Mama

Noch vor Sonnenaufgang sitzen wir wieder im Bus. Es ist kühl, fast frisch. Der Weg zur Einfahrt in den Sossusvlei-Nationalpark ist sandig, doch gut befahrbar. Die Düne 45 leuchtet bereits im ersten Sonnenlicht – viele bleiben dort stehen. Wir aber fahren weiter, bis ans Ende der offiziellen Straße.

Dort steigen wir um in die bereitstehenden Allradshuttles, die uns tief hinein ins Sandmeer bringen. Am Fuß der Düne Big Mama steigen wir aus. Der Sand ist weich, warm. Schon nach wenigen Schritten spüre ich, wie mir der Schweiß die Stirn hinunterrinnt. Der Aufstieg ist mühsam – aber oben erwartet uns ein Anblick, der alle Mühe vergessen lässt.

Ein Ozean aus Sand, so weit das Auge reicht. Wind malt Muster in die Dünen, Schatten spielen mit der Sonne. Und mittendrin: wir. Barfuß laufen wir den weichen Hang hinunter, lachend, taumelnd – wie Kinder. Namibia hat uns gepackt.

🏜️ Wusstest du? Die Dünen von Sossusvlei in Namibia zählen zu den höchsten der Welt – teilweise über 350 Meter! Seit 2013 ist das Gebiet UNESCO-Weltnaturerbe.

Deadvlei – Das Tal der Schattenbäume

Ein paar Kilometer weiter liegt einer der meistfotografierten Orte Namibias: das Deadvlei. Früher floss hier der Tsauchab-Fluss, der die Senke mit Wasser, Lehm und Schlamm füllte. Heute ist nur noch eine weiße Tonpfanne geblieben – und eine Gruppe abgestorbener Akazienbäume, die wie verkohlte Statuen in den Himmel ragen.

Der Kontrast ist surreal: weiße Erde, schwarze Bäume, orange Dünen, blauer Himmel. Es fühlt sich an wie eine Theaterkulisse – nur echter. Und heiß. Es ist über 40 Grad, kein Schatten weit und breit. Aber man will nicht weg. Nicht jetzt.

📸 Tipp: Morgens oder spätnachmittags sind Licht und Kontraste besonders schön. Der Weg ist sandig – feste Schuhe & Wasser mitnehmen!

Durch das NamibRand Nature Reserve zur Hammerstein Lodge

Wir nehmen Abschied vom Sossusvlei und folgen der Piste weiter gen Süden – durch das NamibRand Nature Reserve, eines der größten privaten Schutzgebiete in Afrika. Zäune gibt es hier keine – dafür Zebras, Springböcke, Oryx-Antilopen.

Am Fuß der Tsarisberge liegt die Hammerstein Lodge – unsere Unterkunft für heute. Neben der Lodge werden verwaiste Geparden gepflegt, die verletzt aufgefunden wurden. Es ist faszinierend, diesen Tieren so nahe zu kommen – aber gleichzeitig auch beklemmend.

Wilde Tiere gehören in die Freiheit. Punkt.

Zwischenstopp in Helmeringhausen – Apfelkuchen in der Wüste

Wir machen Mittagspause im winzigen Helmeringhausen – ein Ort, der eigentlich keiner ist. Eine Tankstelle, ein Hotel, ein kleines Museum. Gegründet wurde das Ganze von einem deutschen Soldaten, der die Farm nach seinem Heimatort im Sauerland benannte.

Der Garten ist eine kleine grüne Insel. Zwischen Blumentöpfen und Sonnenschirmen essen wir den besten Apfelkuchen Namibias. Vielleicht war’s auch nur der Kontrast zur Wüste. Egal. Es war perfekt.

🍰 Tipp: Hier tanken, essen, durchatmen. Und dann weiter – tiefer hinein in die Weite.

Die Wildpferde der Namib – Legende & Überleben

In der Nähe von Aus beobachten wir sie: die legendären Wildpferde der Namib. An einer künstlich gespeisten Wasserstelle stehen sie im Sand. Niemand weiß genau, wie sie hierherkamen – zurückgelassen von der Schutztruppe? Oder von alten Pferdezuchten entflohen?

Was sicher ist: Sie trotzen seit Jahrzehnten Hitze, Sand, Trockenheit. Und wir stehen da, schauen, schweigen – und spüren plötzlich wieder diese Demut, die Namibia uns so oft lehrt.

🐎 Tipp: Die Beobachtungsstelle „Garub“ ist leicht erreichbar und gut beschildert. Fernglas lohnt sich!

Lüderitz – Fisch, Felsenkirche und ein Hauch Melancholie

Später Nachmittag. Die Straße führt uns durch das ehemalige Sperrgebiet bis ans Meer – nach Lüderitz, ein Ort wie aus der Zeit gefallen. Wir besichtigen die Felsenkirche mit Blick auf die Lagune, dann schlendern wir durch die Straßen: Jugendstil, deutsche Straßennamen, Seewind.

Zum Abschluss gibt’s frischen Fisch im Nesthotel. Auf der Terrasse, mit Blick auf die untergehende Sonne. Der perfekte Abschluss eines langen, staubigen, wunderschönen Tages.

Fazit

Zwischen Düne, Tonpfanne und versteinertem Wind – unsere Highlights

Am meisten haben uns in diesem Abschnitt der Reise drei Orte berührt:
das mächtige Sandmeer von Sossusvlei, das stille, fast surreale Deadvlei
und die versteinerten Dünen der Ur-Namib, die im Abendlicht wie alte Legenden glühten.

Dieser Teil Namibias hat uns bewegt.
Nicht nur wegen der Landschaft, der Hitze, der Weite. Sondern wegen der Ruhe.
Der Farben. Der Geschichten.

Vom Sossusvlei über Deadvlei bis zu den Wildpferden – jeder Ort hatte seine eigene Magie.
Und jedes Staubkorn schien uns zuflüstern zu wollen:
„Bleibt noch ein bisschen.“

🔗 Im nächsten Beitrag geht’s weiter zur Geisterstadt Kolmannskuppe
wo Sand die Vergangenheit zurückholt und Fenster Geschichten erzählen.

👉 Du willst noch tiefer eintauchen?
Hier findest du Tipps zu Safaris, Lodges und weiteren Erlebnissen in der Namib.

👉 Weiterlesen: Kolmannskuppe und die Namib-Wüste

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