Letzte Aktualisierung am 12 August 2025

Trollstiegen

Die Trollstigen – Auf den Spuren der Trolle

Die Trollstigen sind eine spektakuläre Bergstraße in Norwegen mit elf scharfen Kurven. Sie führt durch dramatische Landschaften mit steilen Bergen, tiefen Tälern und beeindruckenden Wasserfällen, wie dem Stigfossen. Die Route ist ein Highlight der norwegischen Natur und bietet atemberaubende Ausblicke.

Folge uns auf unseren sozialen Netzwerken
Abonnieren Sie unseren Newsletter

Letzte Artikel

Auf in die Berge – unser Weg zur Trollstigen

Schon der Name klingt wie aus einem alten Märchenbuch: Trollstigen – die „Leiter der Trolle“. Und wer hier unterwegs ist, versteht schnell, warum. In dieser wilden, ursprünglichen Ecke von Møre og Romsdal, wo sich Nebelschwaden zwischen Felswände legen und Wasserfälle wie weiße Schleier in die Tiefe stürzen, fühlt sich alles ein bisschen mystischer an. Man könnte fast meinen, dass gleich hinter der nächsten Kehre ein Troll mit zotteligem Bart und runzliger Stirn hervorlugt.

Die Straße windet sich spektakulär die Berge hinauf – etwa 20 Kilometer lang, schmal, kurvig und atemberaubend schön. Mal führt sie dicht an schroffen Abgründen entlang, mal durch tiefe Täler, in denen das Grün fast unwirklich leuchtet. Und mittendrin: der gewaltige Stigfossen, der sich mit tosendem Donner über fast 320 Meter in die Tiefe stürzt und wie ein Natur-Spotlight diese Szenerie zum Leben erweckt.

Wer diese Route erleben will, sollte zwischen Juni und September kommen – dann ist die Straße in der Regel geöffnet. Aber: Norwegen bleibt Norwegen. Sonnenschein, Regen, Nebel oder auch mal Schnee – all das kann sich an einem Tag die Klinke in die Hand geben. Ein bisschen Wetterlotterie gehört also dazu. Aber wenn es klappt… dann ist es pure Magie auf Asphalt.

Am Fuß der Trollstigen – Spannung liegt in der Luft

Die Straße wird ruhiger, fast ehrfürchtig. Wir nähern uns dem, worauf wir uns schon so lange freuen – der Trollstigen, Norwegens legendärer „Leiter der Trolle“. Vor uns baut sich die Bergwand auf, steil und imposant, durchzogen von zarten Nebelschwaden und dem Tosen eines Wasserfalls, der uns schon von Weitem begrüßt: der Stigfossen.

Unten am Fuß der Serpentinen spürt man diese ganz besondere Stimmung – eine Mischung aus Respekt, Vorfreude und leichtem Kribbeln im Bauch. Der Asphalt zieht sich in engen Linien die steile Wand hinauf, elf Haarnadelkurven, jede ein Versprechen. Wir halten kurz an. Blicken nach oben. Schlucken. Und wissen: Jetzt wird’s ernst.

Kehre für Kehre ins Staunen – die Fahrt hinauf zur Passhöhe

Und dann beginnt das eigentliche Schauspiel. Die Straße zieht an – wird enger, wilder, abenteuerlicher. Elf Haarnadelkurven legen sich wie eine steinerne Spirale um den Berg, und mit satten 12 Prozent Steigung kämpft sich unser Van Kurve für Kurve dem Himmel entgegen. Es fühlt sich an, als würden wir in Zeitlupe in eine andere Welt aufsteigen.

Die Brücke über den Stigfossen ist einer dieser Momente, die sich für immer einbrennen. Wir überqueren sie mit angehaltenem Atem, während unter uns das Wasser tosend in die Tiefe rauscht. Ich lehne mich leicht aus dem Fenster, werfe einen Blick nach unten – und da ist es, dieses ganz bestimmte Gefühl: Gänsehaut. Respekt. Und ein staunendes „Wow“, das sich leise, aber deutlich seinen Weg nach draußen bahnt.

Hier oben ist nicht nur der Blick atemberaubend – die ganze Fahrt ist ein Erlebnis, das man nicht einfach nur erlebt, sondern fühlt.

Für Gipfelstürmer, Panoramasammler und Fotofreaks

Wer mehr will als „nur“ über die Straße zu rollen, der hat rund um die Trollstigen jede Menge Möglichkeiten, tiefer in diese dramatische Landschaft einzutauchen. Wanderlust im Gepäck? Dann schnür dir die Wanderschuhe, denn hier warten echte Abenteuer – allen voran der Trolltind, ein 1.788 Meter hoher Riese, der mit seinem Gipfelblick alles belohnt, was an Schweißperlen vorher den Hang hinuntergerollt ist.

Auch Mountainbiker kommen auf ihre Kosten: Über steinige Pfade, durch wilde Täler und mit reichlich Höhenmetern in den Beinen gibt es hier geführte Touren, die das Herz höherschlagen lassen – und das nicht nur wegen der Anstrengung.

Aber keine Sorge, auch wer lieber den gemütlichen Weg wählt (so wie wir nach dem dritten Kaffee des Tages), findet hier sein Glück. Die Aussichtspunkte entlang der Strecke sind wie gemacht für Pausen mit Wow-Faktor. Kamera raus, Blick schweifen lassen, einmal tief durchatmen – und staunen. Der Blick von oben auf die Serpentinen ist spektakulär. Und der perfekte Moment für ein Selfie mit Kekskrümeln im Bart.

Ein Ort für stille Momente

Manche Orte brauchen keine großen Worte – sie sprechen für sich. Die Trollstigen-Aussichtsplattform ist so ein Ort. Hoch oben, wo sich die Straße ihrem dramatischen Höhepunkt nähert, öffnet sich der Blick in ein Panorama, das uns den Atem raubt. Schroffe Felswände, ferne Schneegipfel, Gletscherzungen, die sich ins Tal winden – und mittendrin der donnernde Stigfossen, dessen Echo durch die Schlucht hallt.

Wir hatten Glück. Weil wir früh dran waren, gehörte dieser magische Ort für einen Moment fast nur uns. Kein Gedränge, kein Stimmengewirr, nur wir, der Wind in den Haaren und dieses ehrfürchtige Staunen, das sich einstellt, wenn die Natur ganz groß auftritt.

Ob Wanderer, Van-Reisende, Fotograf:innen oder einfach Nur-mal-Gucker – die Trollstigen hat für jeden etwas. Und manchmal ist es gar nicht das, was man sieht, sondern das, was man fühlt: Ruhe. Freiheit. Und dieses Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein.

Weiter Richtung Geiranger – aber nicht, ohne innezuhalten

Irgendwann heißt es dann doch: weiterfahren. Auch wenn wir es am liebsten noch ein bisschen hinauszögern würden. Nach einem langen Blick über das Tal, einem Besuch im futuristisch-schönen Besucherzentrum (ja, auch die Architektur kann hier wildromantisch!) und einigen akrobatischen Verrenkungen mit Stativ und Selbstauslöser – machen wir uns wieder auf den Weg. Geiranger ruft.

Doch während der Van gemächlich die ersten Kilometer rollt, bleibt ein Teil von uns zurück. Oben, bei den Trollen. Dort, wo der Wind Geschichten erzählt und die Berge einem das Herz ein bisschen weiter machen. Wir werfen noch einen letzten Blick über die Schulter – und wissen: Dieser Ort hat Spuren hinterlassen.

Die Straße führt uns weiter – aber dieser Moment bleibt.

Fazit

Zwischen Nebelgrau und Naturglück

Für die Fahrt über die Trollstigen solltest du mindestens zwei Stunden einplanen – und ganz ehrlich: jede Minute davon ist ein Geschenk. Mit Stopps, Fotopausen und dem einen oder anderen „Boah, schau mal da!“ vergeht die Zeit wie im Flug.

Oben am Besucherzentrum angekommen, lohnt es sich, einfach mal stehen zu bleiben. Den Blick schweifen zu lassen. Den tosenden Stigfossen wirken zu lassen. Und tief einzuatmen. Denn genau hier, zwischen Nebelgrau und Naturglück, zeigt Norwegen sein wildes, ehrliches Herz.

Für uns war die Trollstigen nicht nur ein landschaftliches Highlight, sondern der emotionale Höhepunkt unserer Norwegenreise. Diese Straße hat uns staunen lassen, lachen, schweigen – und fühlen.

Ein Ort, der bleibt.
Ein Moment, den man nicht vergisst.

Neugierig auf weitere Abenteuer?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner